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Gesetzbuch oder Lebenshilfe // Wie ernst muss man die Bibel nehmen?

Dass die Bibel ein außergewöhnliches Buch ist, dem würde wohl jeder zustimmen. Aber darüber hinaus gibt es viele Fragen und unterschiedliche Einstellungen zur Bibel: Ist sie heute überhaupt noch aktuell? Kann man sie noch als Maßstab für sein alltägliches Leben nehmen, obwohl sie schon 2.00 Jahre alt ist? Die einen sehen in der Bibel ein Gesetzbuch, das einem vorschreibt, was man zu tun und zu lassen hat. Andere empfinden sie eher als ein Buch, das Antworten auf wichtige Fragen in Sachen Gott, Glauben und Leben gibt. Schließlich stellt sich auch die Frage, ob das überhaupt stimmt, was in der Bibel steht. Ist alles wortwörtlich von Gott oder haben es Menschen geschrieben? Andi Balsam hat sich mit all diesen Fragen rund um die Bibel auseinandergesetzt.

Im Teenkreis geht's um die heiße Frage: "Sex vor der Ehe - Ja oder Nein?" Die Leiter haben den Teens alle möglichen Bibelstellen rausgesucht und ihnen die Aufgabe gegeben die Frage anhand der Bibel zu beantworten. Bibelstellen werden gesucht, gefunden, bewertet und dann in der Diskussion hin- und hergeschoben: "Was bedeutet das hier?" und "Wie ist diese Stelle genau zu verstehen?" und "Welche Aussage wiegt letztlich am meisten?" Man kommt nicht so einfach zu einer Lösung. Irgendwann fragt einer: "Warum müssen wir uns eigentlich an die Bibel halten? Gelten für uns heute nicht sowieso andere Dinge als für die Juden vor 2.000 Jahren?" Gute Frage!

Widersprüche und Unklarheiten
Wahrscheinlich hat sich jeder schon mal die Frage gestellt, warum man sich eigentlich an die Bibel halten soll. Jeder kennt die Diskussion, ob die Bibel Gottes Wort ist oder nicht. Jeder kommt immer wieder in Situationen, in denen man überlegt, ob man sich nun an die Bibel halten soll oder nicht. Diese Fragen gehen jeden Christen an. Allerdings fallen die Antworten darauf oft nicht besonders deutlich aus. Immer mehr Christen meinen, dass man die Bibel nicht so ernst zu nehmen braucht - vor allem nicht in den Entscheidungen des alltäglichen Lebens, weil das heute einfach anders ist als vor 2.000 Jahren.

So eine Einstellung ist teilweise auch nachvollziehbar, denn: Es gibt sooo viele Stellen, die man nicht versteht. Einiges in der Bibel steht ganz im Gegensatz zu dem, was die Wissenschaft heutzutage behauptet. Die Bibel enthält einige echte Widersprüche. Und vieles in der Bibel hat so sehr mit den Gebräuchen Israels zu tun, dass es einem westlichen Menschen ganz komisch vorkommt.

Als Folge dieser Unklarheiten und Fragen gibt es auch ganz unterschiedliche Einstellungen dazu, wie ernst man die Bibel nehmen soll. Es gibt die einen, die sagen: "Die Bibel ist Gottes Wort, sie hat immer Recht und man muss sich an alles halten, was drin steht." Die anderen: "Die Bibel ist ein Glaubenszeugnis der Juden und Christen aus der Antike und vieles davon kann man heute nicht mehr ernst nehmen." Was nun?

Schluss mit Gesetzen
Mich verwundert es manchmal, dass viele Christen nur noch fragen, ob und wie man sich an die Bibel halten muss. In der Frage, wie man mit der Bibel umgeht, scheint es hauptsächlich darum zu gehen, welche Gebote und Verbote für einen Christen gelten oder noch wichtiger: welche nicht mehr gelten. Man versucht sich an der Bibel vorbeizureden und Dinge "reinen Gewissens" zu tun, die die Bibel verbietet. Dabei wird die Bibel von vielen wie ein Gesetzbuch wahrgenommen. Und beim Christsein vieler, die sich so nennen, geht es darum, ob man das Gesetz hält oder nicht.

Das ist eigentlich genau das, was Jesus beenden wollte: In Römer 10, 4 heißt es: "Christus hat das Gesetz erfüllt und damit die Herrschaft des Gesetzes beendet. Wer an ihn glaubt, wird von Gott angenommen." Er wollte verhindern, dass die Menschen versuchen, sich durch die Erfüllung der jüdischen Gesetze bei Gott Wohlwollen zu verdienen und selbst so gut zu sein, dass sie Gemeinschaft mit Gott haben können. Diese Einstellung Gott gegenüber ist nicht die, die Jesus uns lehrte. Mal abgesehen davon, dass das sowieso nie gegangen ist, weil jeder Mensch vor Gott schuldig wird (Römer 3, 9). Jesus offenbarte den Menschen Gott als liebenden Vater (Johannes 14, 6-11, 1. Johannes 4, 7-12). Er wollte keinen neuen Gesetzesgehorsam verordnen, sondern hat durch seinen Tod jedem Menschen eine echte Beziehung zu Gott ermöglicht. Eine Beziehung ohne Angst und schlechtes Gewissen, weil die Sünde, die wir immer noch tun, diese Beziehung bis in Ewigkeit nicht mehr zerstören kann.

Brief von Gott
Es wäre also völlig falsch die Bibel hauptsächlich als Gesetzbuch zu sehen und so mit ihr umzugehen. Die Bibel ist kein Gesetzbuch! Die Bibel enthält die Worte Gottes, die einzig und allein dazu dienen sollen, dass wir Menschen Gott kennen lernen. Dass wir erkennen, wie er uns sieht, was er für uns getan hat und was er mit uns vorhat. Sie ist ein durchweg positives Buch. Alle gesetzlichen Teile der Bibel sind nur dazu geschrieben, dass wir Menschen ein gutes gemeinschaftliches Leben führen können. Dazu ist es nötig auf Sünde und sogar auf Strafe hinzuweisen. Denn Sünde führt immer dazu, dass Beziehungen und Leben zerstört werden. Aber der Hinweis auf Sünde und Strafe ist nicht der Zweck der Gesetze. Der Zweck der Gesetze und der ganzen Bibel ist Leben.

Wer die Bibel in diesem Sinne versteht, versteht sie als Lebenshilfe, als eine Art ausführlichen Brief Gottes an seine geliebte Menschheit. Sie ist das Angebot einer gelungenen Beziehung des Menschen zu Gott. Aus dieser kann ein gelingendes Leben wachsen. Ein Leben das geprägt ist von Liebe zu Gott, zu sich selbst und zu seinem Nächsten (Matthäus 22, 34-40).

Wissen über Gott
Wer die Bibel so versteht, fängt an sie zu schätzen und zu lieben. Er fragt nicht, wie er sie umgehen kann. Sondern er fragt: Was sind die wichtigsten Dinge, die Gott in der Bibel sagt? Welche Teile der Bibel sind für mich geschrieben? Was sind die Teile, die ich unbedingt beherzigen sollte, weil sie mir zum Leben dienen? Was darf ich auf keinen Fall vergessen? Wo stehen die Stellen, die mir noch Probleme machen, die ich aber verstehen und umsetzen will?

Wer so fragt, hat begriffen, dass die Bibel eine Lebenshilfe Gottes ist. Wer so fragt, hat begriffen, dass es nicht darum geht, den Geboten Gottes möglichst aus dem Weg zu gehen oder sie so umzuinterpretieren, dass sie mir passen. Es geht darum, sie immer besser zu verstehen und umzusetzen, weil sie gut sind. Wer so fragt, hat begriffen, dass Gott ihn liebt und dass es total genial ist die Bibel zu haben.

Das scheinen viele noch nicht begriffen zu haben: Wenn wir die Bibel nicht hätten, wüssten wir vieles über Gott nicht. Und wir hätten keinen Maßstab, an dem wir sehen könnten, was denn nun im Sinne Gottes ist und was nicht. Jeder könnte behaupten irgendetwas über Gott zu wissen. Und jeder Einzelne müsste selbst entscheiden, welchem "Erleuchteten" er in seinem Glauben folgt. Es wüsste aber keiner, ob er damit auf dem Weg zu Gott ist oder sonst wohin. Alle Religionen bieten solche Wege an. Aber führen sie wirklich zu Gott, dem liebenden Vater? Ich befürchte Nein! Sie sind der menschliche Versuch, Gott gnädig zu stimmen. Das Verrückte daran ist aber, dass Gott gnädig ist. Wenn es die Bibel nicht geben würde, wüssten wir das wahrscheinlich nicht.

Immer noch gültig?
Nun könnte man natürlich fragen: Woher weiß man, dass die Bibel zuverlässig ist, dass die Dinge, die sie über Gott sagt, richtig sind? Es gibt viele Versuche die Richtigkeit der Bibel zu beweisen. Und es gibt auch für die meisten Dinge, die in der Bibel stehen, Beweise ihrer Richtigkeit. Man kann aber Gott nicht beweisen oder beweisen, dass Jesus Gottes Sohn ist und für uns gestorben ist. Das kann man nur selbst erfahren und dann glauben.

Wenn man aber ein mal so weit ist, dass man an Jesus glaubt, dann glaubt man auch seinen Worten. Und Jesus, Gottes Sohn, sagt deutlich, dass das Alte Testament Gottes Wort ist und dass die Gebote, die Gott gegeben hat, weiterhin gültig und gut sind: "Denn das sage ich euch: Auch der kleinste Buchstabe im Gesetz Gottes behält seine Gültigkeit, solange die Erde besteht." (Matthäus 5,18). Wenn Jesus die Bibel so bewertet, sollten wir das auch tun und uns darüber freuen, dass wir sie haben.

Puzzleteile
Was wir allerdings nicht haben, ist das wortwörtliche Wort Gottes. Auch wenn das eine weit verbreitete Meinung ist, müssen wir uns daran gewöhnen, dass sie falsch ist. Die Bibel, die wir heute besitzen, ist eine Übersetzung der so genannten "Urtexte". Diese sind auf Hebräisch und Griechisch geschrieben. Von diesen Urtexten gibt es aber keine kompletten Originale, sondern nur einzelne Bücher, unheimlich viele Einzelteile und unzählige kleine Schnipsel.

In wissenschaftlicher Kleinarbeit wird versucht, daraus den allerersten, den originalen Bibeltext wiederherzustellen. Das gelingt aber kaum. Die Aufgabe ist zu kompliziert, es gibt zu viele verschiedene Versionen der einzelnen Texte und oft ist es eine Sache der Interpretation. Die heutige Bibel ist daher eine Übersetzung des bestmöglichen Puzzles aus den verschiedenen alten Teilen der Bibel. Das ist aber nicht wenig! Die Bibel ist das mit Abstand am besten überlieferte antike Schriftstück und unser heutiger Text extrem nah am Original dran.

Von Menschen geschrieben
Den originalen Urtext haben wir aber nicht und damit auch nicht die Originalworte Gottes. Es gibt aber einige Worte Jesu, die uns wortwörtlich überliefert sind und viele originale prophetische Worte. Der größte Teil der Bibel sind aber auch Erlebnisberichte, theologische Lehren und Texte, die im Auftrag Gottes von Menschen verfasst worden sind. Also nicht in die Feder der Schreiber diktierte Worte Gottes. Mit wissenschaftlichen Mitteln kann man recht einfach feststellen, wie die Schreiber die einzelnen Texte zusammengestellt und ergänzt haben.

Ist die Bibel dann doch nicht Gottes Wort, weil sie auch von Menschen geschrieben worden ist? Die Bibel ist zwar nicht Gottes wortwörtliches Wort, aber das, was er sagen wollte in den Worten von Menschen, die ihm sehr nahe waren. Alle Generationen von Juden und Christen haben das so gesehen. Sie haben gespürt, dass der Geist in dem die Bibel geschrieben ist, derselbe Geist ist, durch den sie gläubig geworden sind; der Geist Gottes. Deshalb kann man auch sagen, dass die Bibel Gottes Wort ist. Denn sie ist das Buch, das nur durch den Geist Gottes entstehen konnte. Er sorgte dafür, dass die Autoren die Absichten Gottes niedergeschrieben haben. Und er sorgt auch heute dafür, dass wir Gott selbst begegnen, wenn wir in der Bibel lesen.

Also genieße es eine Bibel zu haben. Freue dich daran, dass alles drin steht, was du über Gott wissen musst und entdecke, wie die Kraft, die in ihr steckt, in deinem Leben wirkt.

Text_Andi Balsam hat beim Theologiestudium viel in der Bibel rumgewissenschaftet und ist froh, dass er sich jetzt - bei seiner Arbeit als Jugendpastor - mehr ihrer kraftvollen Seite zuwenden kann.


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